Du möchtest gerne Müll sparen – hast aber keine Lust, deinen Alltag umzukrempeln? Musst du nicht. Hier stellen wir sieben Produkte vor, die ohne Aufwand eine Menge Abfall vermeiden. Besonders effizient, wird jedoch häufig vergessen? Nummer 6!
Inhaltsverzeichnis
Kaufe eine Trinkflasche
Jeden Tag zwei Liter – trinkst du aus gewöhnlichen PET-Pfandflaschen, kommen am Ende des Jahres 730 Stück von ihnen zusammen. Stapele sie aufeinander und dein Turm überragt den Kölner Dom. Nach fünfzehn Jahren sogar die Zugspitze (2962 Meter).
„Die werden doch neu befüllt!“, möchtest du jetzt vielleicht rufen. Leider nein. Viele von ihnen werden vom Pfandautomaten zur Verbrennungsanlage gekarrt – nur weil du etwas Geld zurückkriegst, handelt es sich nicht automatisch um ein Mehrwegprodukt.
Aber selbst wenn die Flasche aufgefüllt wird – es dauert nicht lange, bis sie im Müll landet: nach spätestens 25 Zyklen ist Schluss. Zapfst du Leitungswasser in eine Trinkflasche, sparst du also unglaubliche Abfallmengen. In einem Jahr ca. 24 Kilo, nach fünf Jahren sind es bereits 120 Kilo.
Übrigens: Es gibt Gründe, warum Einwegflaschen nach dem Gebrauch in die Tonne gehören. Füllst du sie immer wieder auf, gelangen durch Hitze und Sonneneinstrahlung toxische Chemikalien in dein Getränk. Bevorzuge deswegen unbedingt eine richtige Trinkflasche – gerne aus Edelstahl oder Glas.
Verwende festes Duschgel, Shampoo & Handseife
Gerade im Bad fällt viel Plastik an. Die gute Nachricht: Hier lässt es sich besonders leicht ersetzen! Angenommen, du kaufst jeden Monat eine Packung Handseife sowie jeden zweiten Monat Shampoo und Duschgel. Setze fortan auf feste Produkte und du ersparst unserem Planeten vierundzwanzig Flaschen im Jahr – macht hundertzwanzig nach fünf Jahren.
Mit einem ungefähren Gewicht von ca. 50 Gramm pro Stück, kommen hier im Jahr 1,2 Kilo Plastik zusammen.
Verzichte auf Plastik-Obstbeutel
Wer gerne Obst und Gemüse isst, hat nach jedem Einkauf Dutzende von ihnen zusammen: Plastiktüten. Wurden sie von den Supermarktkassen beinahe verbannt, gehören sie zur Frischetheke weiterhin dazu. Bring eigene Stoffbeutelchen mit und du kannst ab sofort auf sie verzichten.
Zwar wiegen die Tütchen nur ein paar Gramm, aber: Bei drei pro Woche summieren sie sich innerhalb eines Jahres auf 156 Stück – und nach fünf Jahren auf 780!
Lass deine Wohnung glänzen – ohne Chemie
Toiletten- oder Badreiniger, Spül- und Waschmittel – auch die Haushaltshygiene produziert jede Menge Abfall. Neben den Plastikflaschen sind ihre Inhaltsstoffe ein Problem: zum Beispiel Erdöltenside oder Duftstoffe, die sogar nach dem Gang durchs Klärwerk im Wasser bleiben.
Egal, ob selbst gemacht oder gekauft – mit nachhaltigen Putzmitteln tust du unserem Planeten Gutes, ohne deinen Alltag auf den Kopf zu stellen:
- flüssiges Spüli lässt sich durch feste Produkte ersetzen, unter anderem auf Kokosbasis
- die Armaturen in Bad und Küche bringst du mit Essig zum Glänzen
- Verfärbungen in der Toilette verschwinden mit Natron
- keine Lust auf eigene Experimente? Probiere Putzmittel-Tabs aus! Einfach in Wasser auflösen und los gehts.
Wie du deine Wohnung (oder das Haus) 100 % natürlich sauber kriegst, verraten wir dir in unserem Blogbeitrag „Nachhaltig putzen: Lass deine Wohnung glänzen – ohne Chemie“.
Es lohnt sich – vielleicht mehr, als du denkst. Schließlich verbrauchen wir jedes Jahr rund sechs Flaschen Toilettenreiniger, zwei Flaschen Spülmittel, vier Flaschen Bad- und Glasreiniger sowie drei Flaschen Waschmittel.
Mit einem durchschnittlichen Gewicht von 60 Gramm kommt fast ein Kilo Plastik zusammen, der zu sparen ein Leichtes wären.
Überlege, ob eine Menstruationstasse zu dir passt
16.800 Tampons oder Binden: Das ist die Bilanz nach 40 Jahren – der durchschnittlichen Menstruationszeit einer Frau. Stoffbinden oder Menstruationstassen mögen zunächst ungewohnt sein, helfen dir aber, diesen enormen Müllberg zu reduzieren. Und noch wichtiger: Sie entlasten deinen Körper.
Obwohl Baumwolle auf nur 2,4 Prozent der globalen Ackerflächen wächst, verschlingt die Produktion 25 Prozent der weltweit eingesetzten Insektizide. Über Schleimhäute nimmt dein Körper solche Schadstoffe besonders leicht auf.
Bedenke: Du trägst rund 60 Tage im Jahr einen Tampon in dir bzw. Binden im Slip. Bei 40 Menstruationsjahren, bist du den Produkten auf dein Leben hoch gerechnet 6,5 Jahre „ausgesetzt“.
Bevorzugst du Menstruationstassen oder Stoffbinden, sparst du ca. 4,2 Kilo Müll im Jahr. Den größten Teil macht Baumwolle aus, allerdings sind herkömmliche Periodenprodukte zusätzlich mit Plastik überzogen oder besitzen einen Kunststoffkern.
Klebe einen „Keine Werbung“-Sticker auf den Briefkasten
Wochenblätter, die sofort im Müll landen, Werbung vom nahegelegenen Restaurant oder Supermarktprospekte mit den neusten Angeboten – was (häufig ungefragt!) in deinen Briefkasten flattert, hinterlässt Jahr für Jahr einen 36 Kilo schweren Müllberg. Ja, aus Papier, aber dieses stammt zu 80 % aus Importen.
Außerdem finden wir es schade, tausende Bäume für Werbung zu fällen, die 80 bis 90 % der Haushalte ungelesen (!) wegwerfen. Durch das freigesetzte Kohlendioxid und die Verarbeitung summiert sich eine unglaubliche Menge CO2 – so viel, wie 840.000 PKWs ausstoßen.
Kurz: Ein kleiner Sticker an deinem Briefkasten erspart unserem Planeten 36 Kilo unnötigen Müll pro Jahr (macht 180 Kilo nach fünf Jahren!) und dir vermehrte Gänge zum Altpapiercontainer.
Verwende Dosen oder Wachstücher
Frühstücksbrote, die Lunchmahlzeit, angeschnittenes Obst oder Reste vom Mittagessen – Dosen helfen dir an Dutzenden Stellen, Alu- oder Frischhaltefolie zu vermeiden. Gerade bei Ersterem eine Wohltat für den Planeten: Um Aluminum zu gewinnen, müssen Ur- und Regenwälder schwinden – denn hier lagert das notwendige Bauxit.
Auf dem Weg zum Endprodukt (einem Einwegmaterial!) entstehen pro Tonne Aluminium vier Tonnen giftiger Rotschlamm. Gelangt dieser in Seen und Flüsse oder brechen Deponien (so passiert im Oktober 2010 in Ungarn), werden ganze Ökosysteme zerstört.
Je nachdem, wie häufig solche Verpackungsmaterialen bei dir bisher zum Einsatz kommen, lässt sich über die Jahre hinweg gewiss die eine oder andere Rolle sparen. Möchtest du auf den gewohnten Komfort (zum Beispiel das geringe Gewicht) nicht verzichten, probiere Wachstücher aus. Mittlerweile gibt es hier sogar vegane Alternativen zum klassischen Bienenwachstuch!
Fazit: Müll lässt sich auch auch ohne Aufwand sparen!
Es ist gar nicht nötig, deinen Alltag auf den Kopf zu stellen – schon mit kleinen Änderungen lässt sich viel Müll vermeiden. Setzt du unsere sieben Tipps um, reduzierst du deinen persönlichen Abfallberg (jedes Jahr!) um:
- knapp 30 Kilo Plastik
- 36 Kilo Papier
- 4 Kilo Baumwolle
- Dutzende Schadstoffe
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